Gedenk- und Friedensveranstaltung in Zürich: „30 Jahre ab Srebrenica Genocid – 30 Jahre Friedensschluss in Bosnien und Herzegowina / Zürich 28.06.2025 18:00 Uhr, Bernhard Theater
GENOZID VON SREBRENICA
Im Juli 1995 ermordeten serbische Soldaten im bosnischen Ort Srebrenica mehr als 8.372 bosniakische Zivilisten. Die juristische Aufarbeitung ist weitgehend abgeschlossen. Doch Serbien weigert sich bis heute, die damaligen Verbrechen als Genozid anzuerkennen.
Srebrenica, ein kleiner Ort im Osten von Bosnien und Herzegowina nahe der Grenze zu Serbien, wurde nach Ausbruch des Krieges zur Zufluchtsstätte vor allem für bosnische Muslime - Bosniaken.
Die Vereinten Nationen hatten das Gebiet zur UNO-Sicherheitszone erklärt, in der niederländische Truppen Sicherheit gewährleisten sollten.
Als serbische Truppen unter Führung des Armeechefs Ratko Mladić am 11. Juli Srebrenica einnahmen, konnten die UN-Soldaten keine Gegenwehr leisten – ein Umstand, der bis heute zu Diskussionen über die Mitschuld der niederländischen UN-Soldaten führte. Unter 42.000 Zivilisten befanden sich in Srebrenica ungefähr 36.000 Flüchtlinge. Mehrere Tausend von ihnen versuchten durch Wälder in Bosnisch kontrollierte Gebieten zu entkommen («Todesmarsch von Srebrenica»). Sie wurden gejagt und getötet. Andere ca. 25.000 Menschen wollten sich auf der UN-Basis im sechs Kilometer entfernten Dorf Potočari in Sicherheit bringen.
Bald rückten die serbischen Einheiten unter der Führung vom Kriegsverbrecher Ratko Mladić nach Potočari vor und begannen vor Augen der UN-Soldaten die Opfer für Tötungen auszusortieren. Die Opfer wurden abtransportiert und von Soldaten der Republika Srpska an verschiedenen Orten hingerichtet und verscharrt. Die Verbrechen erfolgten nicht spontan, sondern wurden systematisch geplant und durchgeführt. Um den Massenmord an den mehr als 8.372 Menschen zu verschleiern, hoben die Täter einige Gräber später wieder aus und verteilten die menschlichen Überreste auf andere Gebiete. Das Umbetten der Leichen fand auch nach Ende des Krieges noch statt.
Die Resolution 78/282 der UN-Generalversammlung, die am 23. Mai 2024 verabschiedet wurde, erklärt den 11. Juli zum Internationalen Tag des Gedenkens an den Völkermord von Srebrenica. „Die Resolution ist umso wichtiger angesichts des anhaltenden Revisionismus, der Leugnung des Völkermordes von Srebrenica und der Hassreden hochrangiger serbischer politischer Führungspersönlichkeiten in Bosnien und Herzegowina sowie in den Nachbarländern“. Der Oskar nominierte Film "Quo Vadis, Aida?", der den Genozid von Srebrenica thematisiert, wurde in Serbien verboten!
Eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, die auch für die Schweizer Innen- und Aussenpolitik von morgen von Bedeutung ist. Das Gedenken an Srebrenica ist ein Aufruf zu einem Engagement für ein freies, vielfältiges und friedliches Europa und für die gemeinsamen Werte.